Türkische Volksmusik zwischen Gent und der Türkei: Kontext, Aufführung, Funktion

In unserer Welt des 21. Jahrhunderts, die von den transformativen Prozessen der Migration, Diasporisierung und Kosmopolitisierung geprägt ist, verändern sich musikalische Aufführungsbedingungen und Kontexte ständig, während musikalische Formen neu entstehen und sich weiterentwickeln. Die Entwicklung der türkischen Volksmusik ist gut dokumentiert und bietet reichhaltiges Material für Studien im Mutterland und in der Diaspora. Ziel dieses Buches ist die Erforschung, Beschreibung, Interpretation und Verknüpfung musikalischer, kontextueller und funktionaler Aspekte der Manifestation türkischer Volksmusik in der heutigen Türkei und der türkischen Diaspora in der Stadt Gent (Belgien). Die türkische Präsenz in Gent ist aufgrund ihrer Größe (ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung) und ihrer Verfassung (die ihren Ursprung größtenteils in der westanatolischen Stadt Emirdag hat) besonders. Dieses in der detaillierten ethnografischen Realität verankerte Buch erweitert unsere Ansichten darüber, was türkische Volksmusik im frühen 21. Jahrhundert bedeutet, und trägt zum Verständnis und zur Wertschätzung dieses vielschichtigen, aktuellen Musikphänomens bei. Die angewandte, standortübergreifende, transnationale vergleichende Perspektive ist einzigartig, mit einer zusätzlichen Dimension, die durch die Einbeziehung ländlicher und kleinstädtischer Kontexte entsteht und die städtische Perspektive ergänzt. Weitere Beiträge auf diesem Gebiet umfassen die Transkription und Analyse von Aufführungsstilen, die Bewertung von TRT-Diskursen und -Praktiken sowie die Berichterstattung über wenig erforschte Forschungskontexte (Gent/Belgien und Emirdag).