Simone Pheulpin

„Ich möchte, dass Stoff als ein so edles Material wie Holz, Stein oder Metall anerkannt wird“, sagt die französische Künstlerin Simone Pheulpin und bezieht sich dabei auf die traditionelle Skulptur. Ihr Material ist ganz einfach: Bänder aus rohem Baumwollstoff, hergestellt in den Vogesen. Dieses Tuch wird durch eine Anhäufung sehr dichter und regelmäßiger Falten, die durch unsichtbare Metallstifte und nichts anderes zusammengehalten werden, völlig verändert. Nachdem sie ihn als einen ganz eigenen Raum erkannt hatte, hat sie von Skulptur zu Skulptur eine Art Grammatik erfunden und der Falte, während sie sie formt, eine Funktion verliehen, die nicht nur visueller, sondern auch chromatischer Natur ist. Das Ergebnis ist ein sehr seltsames Werk, das wie Kolonien von Korallen oder Flechten aussieht oder an Platten aus gestreiftem Kalkstein erinnert, riesige Flächen, deren Glätte von Bruchlinien durchzogen ist. Werke von Simone Pheulpin sind im Londoner Victoria and Albert Museum, im Art Institute of Chicago und im Musee des arts decoratifs de Paris zu finden. Text in Englisch und Französisch.