Über Kirkeby/Lawrence Weiner

Per Kirkeby und Lawrence Weiner kennen sich schon seit vielen Jahren. Die Idee, eine Gemeinschaftsarbeit und eine Ausstellung gemeinsam zu machen, entstand bereits Mitte der Achtzigerjahre, doch aus praktischen Gründen wurde das Projekt damals nicht realisiert. Letztes Jahr im Herbst kam die Idee in neuer Form zu uns zurück und wir entschieden gemeinsam mit den Künstlern, dass es jetzt an der Zeit sei, sie in die Tat umzusetzen. Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine Ausstellung mit langer Geschichte, die nun plötzlich Wirklichkeit wird und zwei direkt im Galerieraum errichtete Ziegelarbeiten zeigt. Ein Werk ist eine hohe Stele mit einer tiefen Nische, durch die eine schwarze Linie oder ein „metaphysischer Schatten“ vertikal verläuft. Das Design der Stele bezieht sich auf ein identisches Modell, das Anfang der achtziger Jahre im Garten hinter Kirkebys Atelier in Læsø gebaut wurde, aber in diesem neuen Kontext wird die Stele als freistehendes, autonomes Werk realisiert. Das andere Stück ist ein monumentaler viereckiger Block offenes/geschlossenes Gebäude oder, wenn Sie so wollen, ein hohler, leicht verfaulter Baum. Diese neue Installation ist in Zusammenarbeit mit Lawrence Weiner entstanden, der mit Texten über die inneren und äußeren Ziegelwände beigetragen hat. Damit sich Worte, Materie und Raum überlagern und das Ganze verwandeln, zeigt Lawrence Weiner auch zwei weitere textbasierte Skulpturen, die speziell für den Galerieraum angefertigt wurden. Dimension von Kunst gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern, die häufig im öffentlichen Raum arbeiten produziert viele Bücher und Filme. zählt mit seinem gegenwartsen Ouvre zu den bedeutendsten Vertretern der Gegenwartskunst. Nach dem Studium wandte sich die promovierte Geologie der bildenden Kunst zu. Seine Erfahrungen während diverser Expeditionen in den hohen Norden haben sich in seinen künstlerischen Arbeiten niedergeschlagen. Polarwind und leiser Wellenschlag scheinen seine Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken ebenso zu durchziehen wie Skulpturen, Bühnenbilder, Filme, Architekturen und literarische Arbeiten. Der Band entfaltet die Spannweite von Kirkebys Denken und Schaffen: die subtile Farbpalette seiner Malerei, das strukturelle Konzept etwa seiner Backsteinbauten, das gewissenhafte Beobachten des eigenen Sehens, zum Beispiel in seinen Skulpturen und Grafiken. Seine universelle Ausdrucksfähigkeit strömt jene Faszinationskraft aus, die den Entdeckern eigen ist.