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Produktbeschreibung: Geometrie der Schöpfung: Architekturzeichnung und die Dynamik des gotischen Designs
Die Blüte der gotischen Architektur hing in bemerkenswertem Maße von der Verwendung der Zeichnung als Gestaltungsmittel ab. Durch das Zeichnen präziser „Blaupausen“ mit einfachen Werkzeugen wie Zirkel und Lineal konnten gotische Zeichner eine linearisierte Architektur von beispielloser Komplexität und Raffinesse entwickeln. Die Untersuchung ihrer erhaltenen Zeichnungen kann wertvolle und bemerkenswert intime Informationen über den gotischen Designprozess liefern. Zu den gotischen Zeichnungen gehören Kompassnadeln, nicht eingefärbte Konstruktionslinien und andere verräterische Spuren der geometrisch basierten Arbeitsweise des Zeichners. Darüber hinaus entsprechen die Proportionen der Zeichnungen den vom Designer tatsächlich beabsichtigten Proportionen, ohne Berücksichtigung von Fehlern im Bauprozess. All diese Merkmale machen diese Zeichnungen zu idealen Themen für das Studium der gotischen Designpraxis, ihre Geometrie wurde jedoch bisher kaum systematisch untersucht. Dieses Buch bietet eine neue Perspektive auf die Kreativität der gotischen Architektur. In einer Reihe strenger geometrischer Fallstudien wird gezeigt, wie sich das gotische Design im Laufe der Zeit in zweierlei Hinsicht weiterentwickelte: in den Stunden der Arbeit des Zeichners und im Laufe der Jahrhunderte des Spätmittelalters. In jeder Fallstudie zeigt eine Reihe von Computergrafiken in beispielloser Detailliertheit, wie ein mittelalterlicher Designer sein architektonisches Konzept Schritt für Schritt entwickeln konnte, wobei er nur grundlegende geometrische Operationen verwendete. Zusammengenommen zeigen diese Analysen sowohl eine bemerkenswerte methodische Kontinuität über die gesamte gotische Ära hinweg als auch die fortschreitende Entwicklung neuer und anspruchsvoller Permutationen zu ehrwürdigen Designthemen. Diese reiche Tradition gab in der Renaissance schließlich nach, und zwar nicht aufgrund eines inhärenten Problems der gotischen Architektur, sondern weil die visuelle Sprache des Klassizismus direkter an die Ansprüche humanistischer Fürsten appellierte als die abstraktere geometrische Ordnung des gotischen Designs, so das letzte Kapitel des Buches Demonstrationen.