Freud bei der Arbeit: Lucian Freud im Gespräch mit Sebastian Smee. Fotografien von David Dawson und Bruce Bernard

Lucian Freud ist nicht nur der berühmteste Künstler Englands, sondern auch einer der privatesten. Er hat häufig seine Abneigung gegen das Fotografieren zum Ausdruck gebracht und einem Interview fast nie zugestimmt. Nach der Veröffentlichung der letzten zehn Jahre seines Werks durch Jonathan Cape im Herbst 2005 hat der Maler zugestimmt, mit Sebastian Smee, einem von ihm sehr geschätzten Kunstautor, in einer Reihe von Gesprächen und nicht in formellen Interviews zu sprechen. Er möchte über die Malerei selbst, die Anforderungen seiner eigenen Arbeit und die Maler sprechen, die er bewundert. Zwei Fotografen hatten Zugang zu Freuds Atelier. Der verstorbene Bruce Bernard war ein langjähriger Freund und Gegenstand zweier Gemälde Freuds. Bernard war eine Autorität in Sachen Fotografie, ein großartiger Bildbearbeiter und auch ein sehr guter Fotograf. Er fertigte eine Reihe von Studien über Freud bei der Arbeit an. Insbesondere in den letzten fünf Jahren hat Freuds Assistent, der Maler David Dawson, den Künstler ständig fotografiert. Die Ergebnisse offenbaren verschiedene Stadien laufender Arbeiten, darunter Gemälde von Dawson selbst, und die Intensität der Aktivitäten in diesem sehr geheimen Bereich. Der einzige Präzedenzfall für ein solches Dokument könnten David Douglas Duncans Fotografien von Picasso bei der Arbeit sein, aber über einen so bedeutenden Maler wurde noch nie etwas so Umfangreiches veröffentlicht.