Französische Jugendstilkeramik: Ein illustriertes Wörterbuch

Eine im Jahr 1901 durchgeführte Volkszählung ergab, dass es in Frankreich etwa 209 Töpferproduzenten gab, die insgesamt rund 5.800 Vollzeitarbeiter beschäftigten. Diese großartige Aktivität regte eine parallele Entwicklung in den Künsten an, einschließlich der Suche nach neuen Ausdrucksformen in der Kunstkeramik, was zur Entstehung des Jugendstils führte, einer großartigen und vielseitigen Synthese einer Reihe anderer Kunststile. Vor allem durch britisches Kunsthandwerk und die Arbeit von Künstlern wie dem Manxman Archibald Knox reichte es weit zurück in die Vorgeschichte der keltischen Kunst. Hinzu kamen später mittelalterliche Elemente durch die Wiederbelebung der Gotik, die von William Morris gefördert wurde. Die Notwendigkeit einer Erneuerung, einer Abkehr vom Neoklassizismus und der Wissenschaft, die den Bereich der Kultur der Oberschicht bildete, wurde größtenteils von John Ruskin theoretisiert, der woanders nach Inspiration suchte. So nahm der britische Jugendstil auch chinesische und japanische Stile auf, allerdings nie in einer so eindringlichen Weise wie die französische Ästhetik. Einerseits blickte Frankreich auf das wirbelnde und frivole Rokoko des 18. Jahrhunderts zurück, vor allem durch den Einfluss der Goncourt-Brüder Edmond und Jules, einflussreiche Ästhetiker der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Buch konzentriert sich insbesondere auf Künstler, die Steinzeug oder Feinsteinzeug, Fayence und Terrakotta bearbeiten. Ziel ist es, einen allgemeinen Überblick über die vielen Künstler zu geben, die in diesen Bereichen arbeiten, und enthält kurze Berichte über die Keramikarbeiten von Bildhauern und Malern, deren breiteres Schaffen bereits bekannt ist.