Fanfare für eine Stadt: Musik und urbane Vorstellungskraft in Haussmanns Paris

Fanfare for a City lädt uns ein, den Klängen von Paris während des Zweiten Kaiserreichs (1852–1870) zu lauschen, einem Regime, das dramatische soziale Veränderungen in der französischen Hauptstadt herbeiführte. Durch die Erkundung der Klangwelten von Ausstellungen, Cafés, Straßen und Märkten zeigt Jacek Blaszkiewicz, wie das Musikleben der Stadt urbane Erzählungen über das Jugendstil-Paris prägte: eine Metropole am Scheideweg zwischen ihrer klassischen, römischen Vergangenheit und ihrer kapitalistischen, imperialen Zukunft. Im Mittelpunkt der Erzählung steht „Baron“ Haussmann, der Ingenieur des imperialen Urbanismus und die Inspiration für eine Reihe musikalischer Reaktionen auf die Moderne, von enthusiastisch bis nostalgisch. Fanfare for a City stützt sich auf theoretische Ansätze aus der historischen Musikwissenschaft, der Stadtsoziologie und der Klangforschung, um Licht auf neu aufgetauchtes Archivmaterial zu werfen und argumentiert, dass der Urbanismus eine treibende Kraft bei der Produktion, Aufführung und Überwachung von Musik des 19. Jahrhunderts war.