Edith Maryon: Rudolf Steiner und die Christusskulptur in Dornach

Edith Maryon (1872-1924) war eine ausgebildete Bildhauerin, die zusammen mit Rudolf Steiner die einzigartige Skulptur von Christus (dem „Repräsentanten der Menschheit“) am Goetheanum in Dornach, Schweiz, schuf. Als eine der engsten Mitarbeiterinnen Steiners war sie eine hochgeschätzte Kollegin und esoterische Schülerin. Als einer seiner engsten Freunde führte Maryon einen regen und ausführlichen Briefwechsel mit Rudolf Steiner, in dem er offen über seine persönliche Situation, den Mangel an echten Kollegen, Schwierigkeiten bei Vortragsreisen und das angeschlagene öffentliche Ansehen der Anthroposophie berichtete. Fast immer betonten diese Briefe Steiners Sehnsucht nach dem Dornacher Atelier und der gemeinsamen Arbeit an der Christusstatue. Maryons früher Tod im Alter von 52 Jahren – nach fünfzehnmonatiger Krankheit – erschütterte Rudolf Steiner zutiefst. Er selbst sollte weniger als ein Jahr später sterben. Das zentrale Anliegen des Autors ist es, mit diesem Buch die spirituelle Signatur von Edith Maryons Beziehung zu Rudolf Steiner und ihrer gemeinsamen Arbeit in der Anthroposophie und an der Skulptur Christi zu beleuchten. Aufbauend auf Rex Raabs (1993) Biografie präsentiert Peter Selgs bewegende Studie Dutzende Fotos und Faksimiles von Briefen und nutzt bisher unveröffentlichte Quellen aus den Nachlässen von Edith Maryon und Ita Wegman sowie dem Rudolf-Steiner-Archiv in Dornach. – Die wesentlichste und intrinsischste Eigenschaft ihrer Seele ... war kein bestimmter Zweig menschlicher Bemühungen, nicht einmal Kunst; Die hervorstechendste ihrer Seelentendenzen, ihrer Seelenabsichten war das Streben nach Spiritualität...' - Rudolf Steiner