Teilung von Paris: Stadterneuerung und soziale Ungleichheit, 1852-1870

Ein bahnbrechendes wissenschaftliches Werk, das ein entscheidendes neues Licht auf die Stadterneuerung von Paris unter Napoleon III. wirft. Mitte des 19. Jahrhunderts passten Napoleon III. und sein Präfekt Georges-Eugene Haussmann Paris an die Anforderungen des Industriekapitalismus an und statteten die Altstadt mit neuen Mitteln aus mit eleganten Boulevards, einer verbesserten Wasserversorgung, modernen Abwasserkanälen und öffentlichen Grünanlagen. Esther da Costa Meyer liefert eine umfassende Neubewertung dieses ehrgeizigen Projekts, das zu weitreichenden Zerstörungen im historischen Zentrum führte, Tausende armer Bewohner vertrieb und das Stadtgefüge polarisierte. Anhand von Zeitungen, Memoiren und anderen Archivmaterialien untersucht da Costa Meyer, wie Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten – Frauen und Männer – die Stadtreformen des Zweiten Kaiserreichs erlebten. Als Hunderte von Mietshäusern zerstört wurden, um Platz für gehobene Wohnhäuser zu machen, wurden Tausende von verarmten Bewohnern in die Randgebiete gedrängt, wo es an den Dienstleistungen reicherer Stadtteile mangelte. Da Costa Meyer stellt die Idee von Paris als Hauptstadt der Moderne in Frage und zeigt, wie die Stadt das Zentrum eines ausgedehnten Kolonialreichs war, das sich von der Karibik bis nach Asien erstreckte, und enthüllt die zugrunde liegende Gewalt, die sie auf Kosten überseeischer Gebiete bereichert hat. Dieses wunderbar illustrierte Buch bringt die Beiträge derer ans Licht, die die beeindruckende Infrastruktur von Paris tatsächlich aufgebaut und unterhalten haben, und zeigt die Folgen kolonialer Praktiken für das kulturelle, wirtschaftliche und politische Leben der Stadt auf.