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Produktbeschreibung: Dekorative Textilien aus arabischen und islamischen Kulturen: Ausgewählte Werke aus der Al Lulwa-Sammlung
Eines der charakteristischsten Merkmale des islamischen Designs ist die Entwicklung eines zunehmend abstrakten und sich wiederholenden Motivrepertoires, das in allen Medien – Metallarbeiten, Holzarbeiten, Keramik, Fliesenarbeiten und Textilien – vertreten ist. Bei Textilien basieren die Hauptthemen auf eckigen und geometrischen Formen – vertikale und horizontale Streifenbänder; Sechsecke und Achtecke, die miteinander verbunden und unendlich erweitert werden können; stilisierte und rhythmische Schriftrollen aus Blättern und Blumen; und arabische Kalligraphie, deren Buchstaben zu durchgehenden Rändern, Tafeln und Medaillons geformt werden können. Diese Motive können einzeln verwendet oder zu komplexen Mustern kombiniert werden, deren sich wiederholende und zweidimensionale Merkmale ideal für die Textilproduktion sind, insbesondere dort, wo unterschiedliche Längen erforderlich sind – für Behänge, Vorhänge, Roben und Schals. Diese Textilien wurden wegen ihrer Rolle bei den Feinheiten höfischer Zeremonien und der Mode geschätzt und erfreuten sich auch außerhalb der islamischen Länder großer Bewunderung. Die hier veröffentlichte außergewöhnliche Sammlung ist hinsichtlich Region, Material und Technik sehr vielfältig. Es gibt Textilien und Kleidungsstücke aus Nordafrika, Syrien, Arabien, dem Iran, der Türkei und dem indischen Subkontinent, die durch ein gemeinsames Ornamentvokabular verbunden sind – ein Beweis für den internationalen Charakter islamischen Designs. Die dargestellten Materialien sind Seide – die prestigeträchtigste aller Fasern, die hoch angesehene Weber erfordern – Wolle, Baumwolle und Leinen. Die Dekoration basiert auf Web- und Farbvariationen sowie Verzierungen durch Stickereien, Drucke und Applikationen und veranschaulicht die Arbeit sowohl von Berufstätigen als auch von Hausangestellten. Die Stärken der Sammlung konzentrieren sich auf die Textilproduktion des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die dank des grundsätzlich konservativen Charakters der Textiltechnik und -gestaltung die in der mittelalterlichen islamischen Welt etablierten Traditionen bewahrt und fortführt. Sie sind wichtig für die Bewertung islamischer Textilien, sowohl wegen ihrer Qualität als auch als Beispiel für das Überleben und die Anpassung in einer großen Industrie. Ihr Erbe reicht weit über tausend Jahre zurück, auch wenn unser Wissen über den früheren Teil der Tradition aufgrund ihrer sehr hohen Vergänglichkeit weitgehend auf schriftlichen Quellen beruht. Diese zeugen jedoch von der hervorragenden Qualität und Quantität der Textilien an den damaligen Höfen.