Daniel Boyd: Schatzinsel

Daniel Boyd (*1982) ist einer der renommiertesten Künstler Australiens. Seine Praxis ist international anerkannt für seine Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte der Region Australien–Großer Ozean (Pazifik). Boyds Werk stützt sich auf vermischte Diskurse aus Wissenschaft, Religion und Ästhetik und zeigt die Komplexität auf, durch die sich politisches, kulturelles und persönliches Gedächtnis zusammensetzt. Boyds Arbeit zeichnet sein kulturelles und visuelles Erbe – sowohl der Aborigines als auch der Ni-Vanuatu – in Bezug auf die umfassendere Geschichte der Kolonialbesiedlung und des westlichen Kunstkanons nach. Mit einer eigenwilligen Maltechnik, die die Komposition teilweise verdeckt, rekonfiguriert Boyd Archivbilder, kunsthistorische Referenzen und seine Familienfotos und zwingt uns, uns mit Geschichten auseinanderzusetzen, die übersehen und der Öffentlichkeit verborgen blieben in dem Boyd einen Blick auf die Kolonialgeschichte wirft, die Vielfältigkeit von Erzählungen erforscht und die Schwärze als eine Form des Widerstands der First Nations befragt. Es bietet eine nachdenkliche und zum Nachdenken anregende Antwort auf die aktuelle Zeit, in der kritische Dialoge über Ideen von Gemeinschaft, Konnektivität und kultureller Rückführung von besonderer Dringlichkeit sind. Mit neuen Texten der Ausstellungskuratoren und beauftragten Autoren der First Nations bietet das Buch kritische Einblicke in Boyds Praxis sowie kreative und experimentelle Reaktionen der Dichter Jazz Money und Ellen van Neerven auf seine Arbeit.