Chantal Akerman

Chantal Akerman gilt weithin als eine der originellsten und bedeutendsten Regisseurinnen Europas. Als herausragende Figur des weiblichen und feministischen Filmemachens hat sie ein vielfältiges und sehr persönliches Werk geschaffen, das von minimalistischen Porträts des Alltags bis hin zu überschwänglichen romantischen Komödien und von Dokumentationen und Musicals bis hin zu Installationskunst reicht. Dieses Buch zeichnet die Karriere der Regisseurin an der Schnittstelle zwischen Experimental- und Mainstream-Kino nach und kontextualisiert ihre Arbeit mit der amerikanischen Avantgarde der 1970er Jahre, dem europäischen Antinaturalismus, dem Feminismus und der postmodernen Ästhetik. Es bietet eine tiefgreifende Analyse ihres facettenreichen Filmstils, betont aber auch die soziale und ethische Dimension ihrer Arbeit, insbesondere im Hinblick auf ihre Darstellung von Randgruppen und ihre Auseinandersetzung mit exilischen und diasporischen Identitäten. Besonderes Augenmerk liegt in ihren Filmen auf der Einschreibung des Holocaust und des jüdischen Gedächtnisses.